Meike Haberstock |
Vita
Philosophie
Mit Hirn, Herz und Humor geht alles leichter.
Meike Haberstock: Autorin, Illustratorin und Creative Director
Texte, Konzepte, Illustrationen, Rat.
Agenturen
Springer & Jacoby, Hamburg
Jung von Matt, Hamburg
HeymannSchnell, Berlin
Stiehl/Over, Osnabrück
Budelmann, Hannover
DreizehnundVier, Hannover
Flaskamp, Berlin
New Communication, Kiel
Philipp & Keuntje
Aimq.Rapp.Stolle, Berlin
Verlage
Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg
Magellan Verlag, Bamberg
arsEdition, München
Carlsen Verlag, Haburg
Rowohlt/Rotfuch Verlag, Hambur
Publikationen
Anton hat Zeit; Nur Mut, Anton; Ein Anton fürs Leben (Oetinger)
Veranstaltungen
Lehrtätigkeit
Bundeweite Lesungen & Unterrichtseinheiten und Live-Illustrationen in Schulen und auf Literaturfestivals
Seminare zu den Themen "Visualisierung von Informationen" und "Kinder als Autoren udn Illustratoren" ab Winter 2018
Presse
Berliner Zeitung:
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Opa versteht seinen Enkel
Warum haben Kinder mehr Zeit als Erwachsene? Warum machen Erwachsene immer so viel gleichzeitig? Weshalb sind Mathe- und Deutsch- stunden in der Schule endlos lang, aber Kunst ver- geht wie eine Fahrt im Rennwagen? Meike Haber- stock erzählt kapitelweise aus dem Alltag von An- ton und gibt für jeden Abschnitt an, wie lange man braucht, ihn zu lesen â wie ein Wutanfall an der Su- permarktkasse, um einen Schokoriegel zu bekom- men etwa oder um eine Portion Zuckerwatte zu es- sen und sich vollzukleistern. Anton ist ein lebhafter Junge mit vielen komischen Ideen, die oft sehr lustig beschrieben sind und in comichaften Zeichnungen ihren Ausdruck finden. So möchte er an einem Tag nur blaue Sachen tragen, da er aber nur eine Socke findet, malt er den zweiten Fuà blau an. Die Autorin erhellt mit ihrem Debüt eine Kinder- Welt. Antons Opa ist es schlieÃlich, der Zeit genug hat, um mit Anton auf unkonventionelle Weise
das Zeit-Problem zu erörtern. Ein Rollator-Rennen ist jedenfalls auch dabei.
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 GieÃener Allgemeine:
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Anton hat keine ZeitÂ
Unser Buchtipp der Woche ist für Kinder und Eltern
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Kennt Ihr das? Ihr wollt Euch ir- gendwas in Ruhe angucken, und Eure Mama macht Stress? Oder Ihr wollt einfach mal in aller Ruhe eine halbe Stunde Eure Zähne putzen und Eure Mama macht Euch die Hölle heiÃ, von wegen zu spät zur Schule kommen und so? Anton kennt das bes-
tens, denn während er alle Zeit der Welt hat, scheint seine Mama irgendwie so gar keine zu haben, und das, obwohl sie immer mehrere Mama-Sachen gleichzeitig erledigt. Und es kann ganz schön schwierig werden, wenn einer mit viel Zeit und eine mit ganz wenig zusam- menleben müssen.
Wie das ganz konkret aussieht und welche verschiedenen Formen von Alarmstufen (abhängig vom drohen- den Zuspätkommen) es auf Antons Skala gibt, wird in Meike Haberstocks allererstem Kinderbuch erzählt: »An- ton hat Zeit (aber keine Ahnung, wa- rum!)« heiÃt es. Und weil Meike Ha- berstock offensichtlich genug Zeit hat- te, hat sie auch gleich die Bilder dazu
gemalt. Die sind für Mamas nicht im- mer sehr schmeichelhaft ... Oder glaubt Ihr, dass Eure Mamas (oder Papas oder Omas oder Opas) sich gerne als rennen- de Drachen sehen würden, denen beim unverständlichen Schimpfen Spucke- tröpfchen aus dem Mund fliegen? Anton
sieht seine Mama manch- mal so, und er fühlt manchmal auch, dass er so eine Art Kugelfisch im Bauch hat, der zu platzen droht, wenn Anton es nicht schafft, zwischen sich und Mama wieder Frieden herzustellen.
Zum Glück weià Anton meistens, was er machen muss. Und zum noch gröÃeren Glück hat er einen Opa, den er fra- gen kann, wenn er mal nicht weiter- weiÃ. Und vielleicht sollte er ja doch mal lernen, die Uhr zu lesen...? Ein kun- terbuntes, supertoll beobachtetes Kin- derbuch, das unbedingt auch alle Eltern mal lesen sollten, findet Eure Maren
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Titel-Kulturmagazin.netÂ
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Anton hat etwas, was den meisten Menschen â vor allem den Erwachsenen â fehlt: Zeit. Eigentlich ist das toll â andererseits führt genau das immer wieder zu Konflikten mit seiner Mutter, die keine Zeit hat. ANDREA WANNER nahm sich die Zeit für ein besonderes Kinderbuch.
Zeit ist schwierig zu verstehen. Anton hat Zeit â aber er weià nicht warum. Sie ist einfach da, steht ihm zur Verfügung wann immer und für was auch immer er sie braucht. Er nimmt sie sich für die Dinge, die ihm wichtig sind und für die, von denen seine Mama behauptet, sie seien wichtig. So braucht er gelegentlich eine Menge Zeit. Morgens zum Beispiel, wenn er sich ordentlich waschen soll und anschlieÃend sein Brot frühstücken soll.
Warum es Ãrger gibt, wenn er dabei das Brot in Hasenform knabbert, versteht er nicht so recht. Und wenn seine Mutter fragt »Himmel, wo ist nur schon wieder die Zeit geblieben?« versteht er das auch nicht. Und eigentlich ist er der Meinung, seine Mama müsste nur besser auf ihre Zeit aufpassen, dann wüsste sie auch, wo sie ist.
Meike Haberstock schildert eine alltagsnahe Mutter-Sohn-Geschichte. Eine alleinerziehende Mutter hetzt durch den Tag, versucht alles zu organisieren und tut permanent zig Dinge gleichzeitig. Und ein verträumter, liebenswerter Erstklässler hat seinen ganz eigenen Zeitbegriff, will eigentlich alles recht machen und muss doch ständig feststellen, dass die beiden Zeitvorstellungen schwer unter einen Hut zu bekommen sind. Immer öfter gibt es Ãrger. Dabei glaubt Anton, die Lösung zu kennen: wer die Uhr lesen kann, hat keine Zeit mehr. Also weigert er sich.
Erzählt ist das mit viel Witz und Sympathie für beide, Mutter und Sohn. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit vielen Illustrationen, die immer wieder neu überraschen: mal als doppelseitige Szenen mit nur wenig Platz für Text, wenn Anton als Ãberraschung den Feiertagsfrühstückstisch deckt mit Möhren, Milch, Ketchup, kalten Nudeln, Toast, Schokostreuseln, gehackten Mandeln, Apfelmus und Leberwurst. Mal als Abfolge von Skizzen, wie z.B. der Busfahrer Herr Kemper seine Gesichtsfarbe verändert (wenn alles zu lange dauert natürlich) von Rosa über Mittelrosa zu Rot und schlieÃlich Dunkelrot (und Anton gespannt darauf wartet, ob er auch andere Farben â Grün oder blau-weiÃ-gestreift â draufhat). Mal als Blick in Antons Schulheft, wo der wichtige Fragen zurzeit schreibmalt, die er seinem Opa stellen will. Oder am Kapitelanfang als vignettenähnliche Einleitung â¦
Seite um Seite entdeckt man Neues. Und Seite um Seite kann man sich Fragen zurzeit stellen. Das beginnt schon am Anfang eines jeden Kapitels mit dem Hinweis auf die Wortzahl und einem Vergleich, was man in dieser Zeit statt zu lesen auch tun könnte. Das erste Kapitel beispielsweise hat 468 Wörter. »Diese zu lesen, dauert so lange, wie eine Tube Zahnpasta in einer langen Linie auf dem Badezimmerboden auszudrücken.« Oder das Kapitel mit der Eichhörnchenbeerdigung â für die sich manche Menschen auch nicht die notwendige Zeit nehmen â , das 939 Wörter hat. »Diese zu lesen dauert so lange, wie du sonst brauchst, um eine mittelgroÃe Pfütze leerzuhüpfen.«
Die physikalische GröÃenart Zeit wird auf kindgerechte Art unter die Lupe genommen. Dass dabei das Erwachsenenzeitverständnis nicht immer besser wegkommt, gehört zu der liebenswürdigen Klugheit der Geschichte. Am Ende ist Zeit vergangen, Anton ist nicht mehr sechs, sondern sieben Jahre alt. Auf seinem Geburtstagstisch liegen zwei längliche Päckchen und welche Ãberraschung sich dahinter verbirgt, wird nicht verraten. Nur so viel: Anton hat auch mit sieben Jahren noch Zeit für alles Wichtige im Leben. Gut so.Â
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